Pretotyping, ein Schreibfehler?

Nein, sondern die Stufe vor dem bekannten Prototyping. Aber was macht es so interessant?

Beim Pretotyping geht es nicht darum Millionen in einem Prototypen zu versenken, der vielleicht nie am Markt angenommen wird. Sondern es wird versucht zu klären, ob das Produkt so funktioniert bzw. an Markt angenommen wird. Das nicht über einen langen Zeitraum, sondern innerhalb von ein paar Tagen.

Entwickelt wurde die Methode von einem ehemaligen Google-Mitarbeiter, Alberto Savoia. Der Begriff Pretotyping wird zusammengesetzt aus „pretend“ und „prototyping“. Also tu so als ob du ein Produkt hättest und finde heraus ob der Kunde dies braucht oder haben möchte. Oder in den Worten des Erfinders:

„Make sure you are building the right it, before you build it right.“

Alberto Savoia

Es gibt mehrere Methoden um Pretotyping anzuwenden. Die „Fake Door“ ist dabei ebenso einfach wie genial. Ein Beispiel:

McDonalds wollte testen wie ein McSpaghetti bei den Kunden ankommt und hat in ein paar Filialen das Produkt, wie jedes andere auch, einfach auf die Karte geschrieben. Sobald eine Kunde diese bestellen wollte, wurde gesagt es ist ausverkauft und auf die anderen verwiesen. Gleichzeitig wurde gezählt wie oft der McSpaghetti bestellt wurde und anhand der Zahlen konnte McDonalds erkennen, dass dieses Produkt nicht für den Massenmarkt geeignet ist.

Ein anderes Beispiel bei dem möglicherweise schlimmeres mit Pretotyping hätte verhindert werden können ist Crystal Pepsi. Dort wurde viel Geld in die Entwicklung gesteckt, für ein Produkt, das am Markt keinen Erfolg hatte.

Pretotyping im IKEA: Wälhub

Beim Designstudio Upwell hat Pretotyping hervorragend funktioniert. Sie wollten die Annahme eines neuen Produkts testen, eines Lichtschalters, der auch Kleiderhaken beinhaltete. Sie gingen in einen Ikea-Store, bekleidetet mit Ikea-Uniformen, die bei sie eBay gekauft hatten, und beobachteten, wie viele Leute sich für das Produkt interessierten. Wie gut das funktioniert hat, könnt ihr in diesem kurzen Clip sehen:

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Dieser Artikel wurde verfasst von Niklas Solga

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