361gradmedien blickt zurück und in die Zukunft
Wir waren mal wieder unterwegs. Ein kleiner Roadtrip nah an die holländische Grenze, genauer gesagt nach Ahaus. Dort ging es auf die pushcon, die diesmal mit dem Motto „Let’s get digital“ aufwartete.
Lokal statt Global | Einzelhandel goes digital
Gestartet sind wir mit der Präsentation eines Konzeptes zur Unterstützung der lokalen Einzelhändler:
Die Möglichkeit einer zentralen Bestellung mehrerer Produkte von verschiedenen Geschäften aus dem direkten Umkreis (inkl. Same-Day-Lieferung der Produkte) wirkt im dargestellten Projekt dem so oft vorhergesagten Untergang des örtlichen Einzelhandels entgegen.
Daniel Terwersche | Business is Digital
Dass man auch aus dem kleinen Vreden im Münsterland deutschlandweit agieren kann, ohne den Großteil seiner Zeit in Flugzeug, Bus und Bahn zu verbringen, hat Daniel Terwersche überzeugend in seinem Geschäftsmodell dargelegt. Durch den Einsatz digitaler Medien und Strategien hat er es geschafft, ein Online Coaching Business aufzubauen und gleichzeitig seinen Lebensmittelpunkt nach Hause zu legen.
L&T: Digitalisierung im Einzelhandel
Später ging es in den Dome zu einem Vortrag von L&T, ein Modehaus aus Osnabrück. Nach vielen Zahlen waren ein paar interessante Ansätze dabei, wie z. B. das Retouren-System für den stationären Handel, das man sonst nur aus Online-Shops kennt.
Wer mit L&T nichts anfangen kann, hat aber eventuell schon mal ihr Wellenbecken zum Indoor-Surfen bei Instagram oder Facebook gesehen. Die liegt mitten in der Verkaufsfläche in einer Art Atrium.
Stefan Hentschel: Die Kunst der digitalen Transformation
Anschließend war Google an der Reihe, vertreten durch Stefan Hentschel. Er ist verantwortlich für B2B Lösungen beim deutschen Ableger des Silicon Valley Konzern und sprach über die Kunst der digitalen Transformation. Er zeigte an einigen sehr interessanten Beispielen, wie Digitalisierung funktionieren kann. Besonders in Erinnerung geblieben ist da das Pretotyping mit der Methode der „Fake Door“. Worauf es abzielt und was es so genial macht haben wir in einem extra Blogbeitrag veranschaulicht: Pretotyping, ein Schreibfehler?
Henning Beck: Gehirn vs. künstliche Intelligenz
Danach kam Henning Beck auf die Bühne im Atrium. Ein Neurowissenschaftler und, das erklärt seinen klasse Vortrag, Deutscher Meister im Science Slam. Das ist ein Kurzvortragsturnier, bei dem Laien ein wissenschaftliches Thema einfach vermittelt werden soll. Und genau so kann man seinen Vortrag „Gehirn vs. künstliche Intelligenz“ beschreiben.
Er veranschaulichte warum Kreativität keinen Regeln folgt und die Überlastung eines Schachprogramms, in dessen Folge ein Zufallszug gespielt wurde, der den Gegner so aus seinem Konzept riss, dass dieser das Spiel verlor, der wahrscheinlich einzige kreative Moment eines Computers war.
Die Beispiele waren einfach, wie auch genial und zeigten warum das Gehirn, trotz langsamen und fehlerhaftem Rechnen gegenüber einem Computer, diesem trotzdem überlegen ist. Wer sich diese Beispiele mal anhören möchte kann in folgendem YouTube Video seinen Vortrag bei „GEDANKENtanken“ in Hamburg sehen:
Tobias Groten: Let’s get digital
Zu guter Letzt kam am Donnerstag die Keynote von Tobias Groten, dem CEO von Tobit.Software. Dieser zeigte am Beispiel eines Kneipenquiz, wie Digitalisierung funktionieren kann.
Er hat zwei Auszubildende, das sonst auf einem Papierbogen durchgeführte Quiz in die Chayns App integrieren lassen. Das wurde mit einer Live-Demo und über 400 Teilnehmern gleich mal getestet. Dabei konnte echtes Geld in Form eines Gutscheins für Ahaus erspielt werden. Das folgte dem Prinzip, je weniger Teilnehmer die Antwort wussten, desto mehr Geld gab es für die mit der richtigen. Am Ende gab es fast keinen, der nicht ein paar Euro bekam.
Außerdem ging er auf die im Ausland als „German Angst“ bekannte, deutsche Zögerlichkeit ein und forderte mehr Dinge auszuprobieren, anstatt auf altes, bewährtes zu setzten.
Digitales Eventmanagement | Mit System ans Ziel
Wie man mit Hilfe von digitalem Eventmarketing eine Veranstaltung auf die Beine stellen und dabei alle Aufgaben möglichst einfach und effizient erledigen kann, haben wir uns am Freitag angehört.
Von der Programmplanung über Marketing, Booking und Ticketing bis zur Organisation von Personal, Controlling und Abrechnung war alles mit dabei.
Von der Theorie bis in die Praxis … Spannende Erfahrungswerte und Einblicke „hinter die Kulissen“.
Influencer Marketing I Vom Mitarbeiter zum Showstar
Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter als Influencer erkennen, aufbauen und einsetzen? Der Frage haben wir uns im Vortrag im Dome gestellt. Influencer Marketing ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Marketings. Als Fazit nehmen wir mit: Einfach mal machen!
Kurzen Prozess gemacht | Papierprozesse gekonnt digitalisieren
Im Dome ging es im Anschluss weiter mit einem Vortrag zur Prozessoptimierung. Anhand von praxisnahen Beispielen wurde uns gezeigt, wie Abläufe und Prozesse in Unternehmen digitalisiert und optimiert werden.
Ali Mahlodji | Die Zukunft ist jetzt
Warum wir die Zukunft als Chance begreifen müssen über uns selber hinauszuwachsen, hat Ali Mahlodji in einem beeindruckenden Vortrag am Abend unter Beweis gestellt. Das Durchbrechen alter Denkmuster zu neu aufgestellten Arbeitsmethoden, Verantwortlichkeiten und Mitwirkungen von Mitarbeitern und Führungskräften in der Coach-Rolle, hat an diesem Abend nur kleine Einsichten in die vielzähligen und spannenden Möglichkeiten der Digitalisierung aufgezeigt.
Fazit: Veränderungen benötigen Mut, sind aber für eine Weiterentwicklung unabdingbar.
Oliver Kahn: Wir brauchen Eier!
Am Freitag Abend haben wir uns es nicht nehmen lassen und den Vortrag vom Titan Oliver Kahn besucht.
Gespannt auf seine Redekunst hat er in einem kurzweiligen Vortrag von seinen Erfahrungen im Profisport und Unternehmertum berichtet. Vom Scheitern, Motivieren, dem Mut etwas zu wagen, neu zu denken und immer wieder weiter zu machen.Abgerundet wurde sein durchaus inspirierender Vortrag von einer Fragerunde des Publikums.
Zurückblicken können wir auf sehr interessante und auch lehrreiche Tage, die den Blick auf die Zukunft gerichtet, dazu anregt Etabliertes zu überdenken und Fehler zu machen, anstatt ihnen aus dem Weg zugehen.
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Dieser Artikel wurde verfasst von Niklas Solga